Auch in diesem Jahr nutzten wir Gärtner die ruhige Jahreszeit im Winter, um gemeinsam eine Fachexkursion zu unternehmen.

Wie schon vor Jahresfrist, führte uns die Reise nach Zürich. Auf dem Programm stand der Besuch des Botanischen Gartens der Universität.

Die eindrücklichen drei Schauhäuser in der Form von halbrunden Kuppeln, sind in jeder Jahreszeit sehr sehenswert. So durften wir in kurzer Zeit aus dem Winter in die Tropen des Regen-, des Bergregenwaldes und der tropischen Trockengebiete treten.

Im tropischen Bergregenwald befindet sich die Pflanzengemeinschaft mit der grössten Artenvielfalt, da auf allen „Stockwerken“ der Bäume unglaublich viele sogenannte Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) ihren Lebensraum finden.

Sehr spannend war zu sehen, dass unsere Zimmerpflanzen am natürlichen Standort zu teilweise grossen Gewächsen werden. Auch sehr interessant zu entdecken, die Nutzpflanzen, welche wir täglich konsumieren, wie z.B. Kaffee, Kakao und diverse exotische Früchte. Wer weiss schon wie die Pflanzen zu den Früchten aussehen?

Gärten im Winter? Man meint da gibt es nichts zu sehen? Weit gefehlt! Gärten und Parks bieten auch im Winter wunderschöne Strukturen. Anstelle von Blüten und Farben, treten vor allem die Samenstände von Stauden und Gräsern. Schon bei der Gestaltung von Bepflanzungen sollte also der Winteraspekt mit einbezogen werden.

Auf dem Rückweg zu Fuss durch die Stadt, machten wir noch einen Abstecher auf einen der grössten freien Plätze in der Schweiz, den Sechseläutenplatz. Vor einigen Jahren wurde dieser neu gestaltet. Der dabei verwendete Naturstein kommt, woher wohl, natürlich aus Graubünden. Verwendet wurden insgesamt über 110 000 Steinblöcke aus  Valser Quarzit. Das mussten wir uns selbstverständlich ansehen. Unter dem einfach gestalteten Platz, der  am Rande mit wenigen Baumarten bepflanzt wurde, befindet sich allerdings modernste Technik.

Einen abschliessenden gemeinsamen Kaffee bzw. Tee gönnten wir uns in der Zürcher Altstadt in einem sehr geschichtsträchtigen Restaurant, dem Cabaret Voltaire. Dort entstand 1916 die berühmte Dada Kunstbewegung. So sind bei unserem Ausflug auch die Kultur und die Kunst nicht zu kurz gekommen.

Roger Peruzzo
Betriebsleiter Gartenbau